Mandala

Mandala

Das Wort Mandala kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Kreis“. Es bezieht sich auf ein geschlossenes Bild, das auf ein Zentrum gerichtet ist und ist ein figurales oder in der Form des Yantra geometrisches Schaubild. Ein Mandala ist meist quadratisch oder kreisrund, es gibt auch vieleckige oder in die einfachste Ausführung ein Dreieck, das die Trinität symbolisiert. Jedoch haben alle gemeinsam, dass sie in sich abgeschlossen sind und ein Zentrum besitzen.

Im Hinduismus und Buddhismus werden Mandalas in verschiedenen Ausführungen als Kultdarstellungen mit magischer Bedeutung für Meditation verwendet. Es dient als visuelles Hilfsmittel, um durch die Zeichnungen von Göttern, Landschaften, Farben, Formen, Symbolen und Schriftzeichen eine bestimmte Energie darzustellen und zu verinnerlichen. D.h. beim Betrachten kann man sich mit der jeweiligen Energie verbinden. Mandalas wirken allerdings auch im Raum, wenn keiner sie betrachtet oder man sich ihrer nicht bewusst ist. Der Raum an sich ist nach vedischer Auffassung bewusst und nimmt alles, was sich in ihm befindet, wahr. Es ist ein Schwingungsbild, dessen Dynamik sich in der Veränderung des Bewusstseins und der Energie des Raumes ausdrückt.

Symbole üben im Allgemeinen eine große Faszination auf uns aus, unsere Augen nehmen die Symbole wahr und unsere Seele versteht ihre Sprache, selbst wenn der Verstand noch gar nicht so recht begreift. Ein Mandala ist ein Bild der Seele – siehe hierzu die Sprache unserer Seele - und des Kosmos. Als Bild der Seele spiegelt es psychische und spirituelle Energien wider, während es als Bild des Kosmos die universalen Energien verkörpert.

Die Blume des Lebens ist wohl das bekannteste kosmische Mandala. Die Blume des Lebens strahlt die Harmonie der heiligen Geometrie aus und ist das Muster oder der Bauplan allen Lebens, nach dem sich die Schöpfung vollzieht - sie durchdringt alles Leben.

Hierin kommt die enge Beziehung zwischen dem inneren Raum der Seele und des Geistes und dem äußeren Raum des Universums zum Ausdruck. Wie im Kleinen, so im Großen gilt dabei ebenso wie die Weisheit – Wie innen, so außen. Ein Mandala macht auf die enge Beziehung zwischen Raum und Bewusstsein aufmerksam.

Im Vasati wird der Raum als nach außen projizierte Spiegelung des Geistes angesehen. Der innere und äußere Raum werden nicht getrennt voneinander betrachtet, sondern stehen in einer ständigen Wechselwirkung. Somit kann unsere Wohnung, ein Spiegelbild unserer Geschichte – unseres Bewusstseins – sein. Hier kann unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft enthalten sein.

Mandalas werden speziell für eine bestimmte Zeit, einen bestimmten Ort, eine bestimmte Person und einen bestimmten Zweck gefertigt und genutzt.

Beim Ritual werden ergänzend zur meditativen Betrachtung des Mandalas und Yantras, Mantren gesunden. Zusammenfassend kann man sagen, dass Mantren, Mandalas und Yantras eine Wissenschaft verkörpern. Sie stellen u.a. Techniken zur Disziplin des Geistes bestimmter Personen zur Verfügung und sind Bestandteil des vedischen Wissenschaft und des vedischen Gedankengutes.

Sprache unserer Seele
Symbole, Mandalas transportieren ihre ganz eigenen Botschaften, das Immaterielle, das nicht Fassbare, den Geist, den Gedanken dahinter und lassen dieses für uns sichtbar werden. Deshalb spielen diese auch eine große Rolle bei der Aktivierung unserer Selbstheilungskräfte. Ein Mandala ist ein Schwingungsbild und versteht es komplexe Informationen auf ein Mindestmaß zu reduzieren und transportiert dennoch die gesamte Botschaft in unser Unterbewusstsein. Es vermag zwischen der äußeren Welt und unserer inneren Welt zu vermitteln. Das ist der Grund warum sie so bedeutend sind. Wir können sie als Sprache unserer Seele nutzen und mit ihrem Umgang auf eine leichte und meditative Art mentale und spirituelle Dimension in uns erreichen.

Zeichnen wir selbst ein Mandala oder Symbole, dienen diese als Abbild unserer Seele und können uns die Ursachen für unsere Verfassung aufzeichnen. Das von großen therapeutischen Wert für einen selbst ist.

Mandala selbst zeichnen
Bei einem Mandala wählt man zuerst das Zentrum des Bildes und markiert diese Stelle mit einem Punkt – im Sanskrit „Bindu“. Dies ist dein innerster Punkt, der Ort in einem von dem alles ausgeht und wächst. Von diesem Punkt ausgehend zeichnet man einfach drauf los. Wir lösen uns von dem Gedanken, dass am Ende ein künstlerisches Meisterwerk herauskommen soll, denn das spielt keine Rolle und entspricht auch nicht dem Sinn eines Mandalas. Wir fühlen in uns hinein und lassen zu was auch immer kommen mag. Ein Kreis, eine Linie, eine Spirale, vertraue deiner Intuition, denn sie wird dich lenken.

Mandalas entstehen aus unserem Unterbewusstsein und sind ein Spiegel unserer Seele, unserer inneren Welt. In Phasen der Entspannung kommen häufig symbolstarke Bilder zu uns und diese inneren Bilder können dann nach außen drängen. Dies ist ein wundervoller Augenblick um zu Pinsel und Farben (zu Stift und Papier) zu greifen und dieses innere Bild einfach entstehen zu lassen.

Am Ende einfach das Resultat betrachten und staunen wohin uns die Reise hin getragen hat.

Mandalas helfen uns dabei tief in unser Inneres zu gelangen, sodass die Energie wieder frei fließen kann. Eine uralte Methode zur Selbstfindung und Selbstheilung.

Der Tiefenpsychologe C.G. Jung untersuchte im Übrigen auch die Wirksamkeit des Mandala-Prinzips und stellte fest, dass Mandalas Schutz geben. Sie zeigen uns den Sinn, Ziel und Richtung. Geben Hoffnung, Struktur und das Gefühl von Ganzheit. Sie wecken in uns Neugier und Faszination. Zudem beobachtet er bei seinen Patienten, dass sie in bestimmten Lebenssituationen einfach spontan Mandalas malten.